Mittwoch, 30. März 2016

Lauren Layne: "Cuff Me"

Bereits seit einigen Jahren arbeitet Jill Henley im New Yorker Morddezernat partnerschaftlich mit dem aus der „Moretti-Polizeidynastie“ stammenden Vincent Moretti zusammen und nimmt auch regelmässig an den wöchentlich stattfindenden Brunchtreffen der Familie Moretti teil, ohne dass sich je eine intimere Beziehung zwischen Vincent und ihr entwickelt hätte, als sie sich kurzzeitig freistellen lässt, um für geraume Zeit ihre verletzte Mutter in Florida zu pflegen.
Während ihrer Abwesenheit wird sie von Vincent schmerzlich vermisst und er beschliesst, Jill nach ihrer Rückkehr um ein echtes date zu bitten.

Doch Jill, die inzwischen aufgehört hat, auf eine solche Einladung zu hoffen, kehrt mit einem fetten Verlobungsring am Finger zurück, auch wenn sie sich insgeheim immer wieder Vincent als ihren Verlobten vorstellt: Könnte sie mit ihrem Zukünftigen Tom überhaupt wirklich glücklich sein?
Und Vincent, dessen Familie Jill schon als ihm zugehörig betrachtet hat, sieht sich mit der Forderung seiner Sippschaft konfrontiert, „diesen Schlamassel in Ordnung zu bringen“, aber er, der immer sehr rational und reflektiert auftritt, tut sich schwer damit, seinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Ist er überhaupt wirklich „liebesfähig“?

Während Jill und Vincent versuchen, ihr(e) Privatleben in Einklang zu bringen, werden sie auch noch mit dem Todesfall einer alternden Hollywood-Diva betraut, die bei einem augenscheinlich fremdverschuldeten Treppensturz zu Tode gekommen ist … allerdings scheint niemand von ihrem Tod zu profitieren und mit dem möglichen Motiv bleiben auch die Verdächtigen aus ...

Lauren Layne: „Cuff Me“ (New York’s Finest, Band 3)°°°


Ich mochte schon die vorherigen Bände, „Frisk Me“ und „Steal Me“, dieser Layne-Reihe sehr gerne und habe mich sehr gefreut, nun auch bereits im Vorfeld des offiziellen Ersterscheinungstermins -thanks to TastyBookTours- ein Rezensionsexemplar des dritten Bands „Cuff Me“ zu erhalten, mit welchem die Reihe leider bereits abgeschlossen sein sollte. (Ich hoffe allerdings, dass Marco Moretti seine Freundin in Kalifornien noch sitzenlässt und zurückkehrt, um auch in New York sein Glück zu finden, sprich: dass es irgendwann vielleicht doch nochmal weitergeht – oder eventuell auch in einem weiteren Roman die einzige Schwester der Moretti-Brüder glücklich gemacht wird.)

Auch „Cuff Me“ ist wieder von aussen erzählt, in sich geschlossen und somit auch von den beiden Vorgängern losgelöst zu lesen. Klar ist es schöner, wenn man sowohl „Frisk Me“ als auch „Steal Me“ kennt, da man so bereits mit den Nebencharakteren, vornehmlich eben dem Moretti-Clan, vertraut ist, aber wer nun gleich zum Ende hin mit „Cuff Me“ einsteigt, kommt sich wohl auch eher nicht doof vor. So sehr klebt „Cuff Me“ nun an keinem der vorherigen Romane, dass man die ganze (Familien)Konstellation hier nicht leicht nachvollziehen könnte.
Generell würde ich aber nicht nur wegen der Reihung empfehlen, „Cuff Me“ tatsächlich erst nach „Frisk Me“/“Steal Me“ zu lesen, sondern auch wegen des Steigerungsfaktors: „Frisk Me“ und „Steal Me“ haben ja bereits damit begonnen, mich diese Reihe lieben zu lassen, aber „Cuff Me“ fand ich jetzt dennoch mit Abstand am Besten:
Nicht nur, dass ich die Dynamik zwischen Vincent und Jill unglaublich gerne mochte, die ja nahezu unaufhörlich zu spüren war, da die Beiden immerhin beruflich miteinander arbeiten mussten, sondern hier gefiel mir eben vor Allem auch der integrierte Kriminalfall, den die Zwei just zu lösen versuchten, der den Roman so nicht nur auf die reine Liebesgeschichte beschränkte. (In „Steal Me“ hatte es zwar auch schon den gesuchten Verbrecher gegeben, der da aber in direkter Verbindung zur Protagonistin stand; in „Cuff Me“ fand ich es ganz schön, dass der Kriminalfall hier tatsächlich reine „Zusatzgeschichte“ war.)

Vincent ist ein absolutes Herzchen: sehr, sehr oft erinnerte er mich an einen unbeholfenen, tapsigen Teddybären, der zumindest beruflich auch eine gewisse aggressivere „Bärenstärke“ an den Tag legte, während er privat aber eher dieser nur leicht brummige Tapselbär war, dessen mangelnde Direktheit Jill eben verunsicherte.
Dabei ist Vin nicht generell indirekt: nach seiner eigenen Meinung gefragt, haut er diese zumeist unverblümt raus und versucht sich gar nicht erst in höflichen Ausflüchten, aber sobald es um seine eigene tiefere Gefühlswelt geht, versucht er doch sofort, das Thema zu wechseln.
Seine Gefühle versucht er eher durch kleine aufmerksame Gesten zu zeigen, welche aber schnell unterzugehen bzw. von Jill übersehen zu werden drohen, welche erst lernen muss, auf diese kleinen ungesagten Zwischentöne zu achten.
Das war oftmals wirklich sehr süss zu lesen, wie sich die Beiden in ihrer gänzlich unterschiedlichen Art dem Anderen immer wieder ein wenig anzupassen versuchten und erst recht, wenn man vor „Cuff Me“ schon „Frisk Me“ und „Steal Me“ gelesen hatte, war es einem klar, dass Vincent und Jill unbedingt zusammengehörten, da sie selbst nur als beiläufige Nebendarsteller auftretend schon immer wie Topf und Deckel gewirkt hatten.  Von allen „New York’s Finest“-Paarkonstellationen empfinde ich persönlich Vincent/Jill als das herausstechendste Paar; gut, dazu mag auch der Umstand beitragen, dass die Beiden schon in den vorherigen Bänden mitunter im Doppelpack aufgetreten waren, während auch in „Steal Me“ ebenso wie in „Frisk Me“ die Protagonistin „neu“ war und nicht ohnehin aus dem direkten Umfeld der Familie Moretti stammte: Da hatte Jill einfach die konstanteste Präsenz und vielleicht hätte ich Vincent/Jill als Paarkonstellation nur gleich stark wie die „Frisk Me“-/“Steal Me“-Paarzusammenstellungen gefunden, wären die Zwei im ersten Band herausgestellt und später dann zu den Nebenfiguren geworden.

Und sicherlich hat auch Jills plötzliche Verloung dazu beigetragen, dass ich die Romanze hier als dramatischer empfunden habe: Immerhin drohte eine anderweitige Hochzeit, die doch so nicht würde stattfinden können, oder?!

„Cuff Me“ ist definitiv zu meinem „New York’s Finest“-Lieblingsroman geworden und der integrierte Kriminalfall war ein wirklich spannendes und gelungenes Extra!
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Lauren Layne (Facebook/Twitter)
Lauren Layne: „Cuff Me“ – eine absolut unterhaltsame Geschichte des Romance-Genres, kleiner Extrakrimi inklusive!
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„Cuff Me“ von Lauren Layne, veröffentlicht am 29.03.2016
Amazon: Kindle eBook (3,99€)* / Taschenbuch (5,74€ [384 Seiten])*
Thalia CH: Taschenbuch (CHF 22,20)*

Die "New York's Finest"-Reihe von Lauren Layne
1. "Frisk Me"* (zur Reading-Parrot-Rezi)
2. "Steal Me"*
3. "Cuff Me"



Vincent was damn good at his job. It was why he’d been assigned a trainee during Jill’s leave of absence despite the fact that his lack of people skills was as legendary as his ability to sniff out even the most clever of murderers. 
In truth, Vincent had been dreading his three months with the near-rookie, but it had been less painful than expected. Dansen was a good cop. A little green, but when Dansen was assigned his new partner tomorrow, Vin had no doubts that the guy would be able to handle whatever came his way. 
And then Vincent’s life would finally get back to normal. 
Not that these three months without Jill had been abnormal, precisely. 
He still worked the same backbreaking schedule. Still saw death more days than not. 
Still went to breakfast with his family after Mass every Sunday, and argued with his brothers and occasionally with his sister during said breakfast. 
He still watched sports most evenings, still worked out most mornings. 
So really, his life wasn’t different without Jill at all. Except that it was. Wildly, horribly different. 
He glanced at his watch. Two hours until her plane landed. Three hours, maybe four until he’d see her again. Not that he was counting. 
“So you’re good from here?” Vincent asked. “If you need anything, I’ll be ...” 
“Yeah, yeah, I’ll call ya. You never did tell me where you were going.” 
“Probably because it’s none of your Goddamn business.” 
Dansen put a hand to his chest. “I’ve come to love these heart-to-hearts of ours. The way we count on each other. Confide in each other—” “My cue to leave,” Vincent grumbled. 
He started to get in the car, when Dansen called his name again. 
Vin shot him an impatient look and was surprised when the usually confident Dansen looked away briefly before meeting his eyes. 
“Hey, I just wanted to say.. .” Dansen cleared his throat from across the hood of the car, and Vin tensed, knowing what was coming. 
God, he hated shit like this. 
“You can drop the detective,” Vincent said roughly. “Just call me Moretti. Or Vin. Whatever.” 
Dansen’s smile flashed white across his dark face. “Do you know how many cops dream of the day when they’re given permission to call one of the members of the royal family by their first name?” 
“Oh Jesus. Don’t start that again.” 
For the most part, Dansen had done a remarkable job of not irritating Vincent to the extreme over the past three months. But Dansen’s ridiculous hero worship of Vincent’s last name grated on his nerves. Yet another reason he couldn’t wait for Jill to get back. 
Jill, who’d never cared that Vincent’s father was the recently retired police commissioner. Or that his older brother was a captain. Or that his younger brother was the NYPD’s most famous officer. 
Or that his grandfather had been a cop and his mother had been a police dispatcher.. . 
Okay, so maybe Vincent could sort of understand where Dansen was coming from. The Morettis were kind of NYPD royalty. 
And Vincent was proud to be a part of it. Proud to carry on the legacy. 
He just got damn tired of the ass kissing. 
“Seriously though, thanks,” Dansen said. “Couldn’t have asked for a better detective to show me the ropes. A nicer one, sure. A better-looking one, definitely. And you can be a real—” 
“Asshole, I know,” Vincent said. 
Dansen held up a finger. “Not what I was going to say. I think that’s the first time you’ve tried to finish my sentence and gotten it wrong.” 
“I’m never wrong,” Vin said out of habit. 
“Fine.” Dansen rolled his eyes. “You’re an asshole. Happy?” 
Vin didn’t bother responding, just lifted his hand in a final farewell to Dansen before the younger man could say whatever it was he’d wanted to say, and lowered himself into the car. 
Vincent slid on his aviator sunglasses as he fastened his seat belt. 
Vin kept his face perfectly blank until he’d pulled away from the curb and merged into traffic. 
Only then, only out of sight of prying eyes, did he let a smile overtake his face. A smile that quickly became a grin as he headed toward his longtime barber for a very overdue haircut. 
He told himself that his decision to get his hair cut after weeks of putting it off had absolutely nothing to do with the fact that he’d be seeing Jill in a few short hours. 
Vincent had never really given two thoughts to what Jill Henley thought of his looks. 
But then, he and Jill had never spent three months apart. He’d never had a chance to realize just how much he’d . .. missed her. 
Not that he’d be telling her that.

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